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Ferienworkshop "Fischertechnik" im Evangelischen Bildungszentrum Hermannsburg

von Julia Bienert
Auch in den Herbstferien 2015 fand wieder eine Freizeit zum Thema "Fischertechnik" auf dem Gelände des Evangelischen Bildungszentrums in Hermannsburg (EBH) statt. Unter dem Motto "Mach's möglich" kamen 28 Jugendliche im Alter zwischen 11 und 15 Jahren aus ganz Niedersachsen in Hermannsburg zusammen, um sich vom 25. bis 30. Oktober gemeinsam mit Fischertechnik und vielen weiteren Gemeinschaftsaktionen zu beschäftigen. Gefördert wurde diese Aktion über das Projekt "Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung" des BMBF. Die Jungforscherinnen und Jungforscher der Arbeitsgemeinschaft "Jugend forscht" stellten dabei nicht nur ihre Sammlung an Fischertechnik-Komponenten zu Verfügung, sondern konnten die Teilnehmer auch bei der Erforschung der vielfältigen technischen Möglichgkeiten unterstützen.  

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zusammen mit ihren Teamern vor dem Haus des EBH im Lutterweg

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Die vielen Möglichkeiten von Fischertechnik haben im letzten Jahr nicht nur die Teilnehmer, sondern auch die Jungforscher in ihren Bann gezogen, sodass die AG inzwischen über eine eigene Sammlung von Komponenten verfügt. Dank einer großzügigen Spende der "Stiftung Niedersachsen Metall" konnten verschiedene Sets zur Mechanik, Pneumatik und auch Robotik angeschafft werden, die die AG zur Freizeit mitbrachten. 
Inspiriert von der "Incredible Machine" sollten die Teilnehmer der Freizeit dieses Mal in Kleingruppen ihrer Kreativität freien Lauf lassen und ein beliebiges Objekt bauen - einzige Bedingung: Es muss sich etwas daran bewegen! Die einzelnen Einheiten der Kleingruppen sollten dann am Ende zu einer großen Kettenreaktion zusammengefügt werden.

Die Teilnehmer der "Jugend forscht"-AG beim Ausprobieren ihrer ersten "Incredible Machine"

Um dieses Konzept zu testen haben sich die Jungforscher zusammen mit ihren Lehrern und Betreuern Thomas Biedermann und Ralf Krelaus und der ehemaligen Jungforscherin Julia Bienert bereits vor der Freizeit getroffen. Zusammen mit Stefan Haase vom EBH und den beiden Referenten Benjamin Böhl und Andreas Sedlang bereiteten daneben aber auch weitere Spiele und Aktionen vor. 

Nach der Ankunft der Freizeit-Teilnehmer am Sonntag blieb Dank verschiedener Kennlernspiele und einem ausgiebigen Rundgang über das EBH-Gelände kein Platz für Leerlauf.
  Wer gewinnt durch Schere-Stein-Papier die längste Menschenkette hinter sich?

Nach dem Frühstück im Haupthaus hieß es am Montagvormittag dann: Ran an die Steine! Die Teilnehmer fanden sich in kleinen Gruppen um je einen Teamer zusammen und konnten zunächst die Fischertechnik-Komponenten kennenlernen.  

Manchmal muss man etwas "frickeln" bis die Teile so verbunden sind, wie man es möchte

Damit die verschiedenen Bauteile für alle leicht zu erreichen sind, gab es am Ende des Raumes ein großes "Teile-Buffet". 

Den passenden Stein zu finden ist gar nicht so einfach bei so viel Auswahl!

Einige der fortgeschritteneren Bastler entdeckten währenddessen auch die Roboter für sich, die sie über selbstgeschriebene Programm steuern konnten.

Gemeinsam macht es mehr Spaß - Einige Teilnehmer beim Programmieren der Roboter

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Je nach Gefühl und Vorerfahrung ordneten sich die Teilnehmer nach der ersten Bastelphase den noch etwas unsicheren "Elfen", den fortgeschritteneren "Hobbits" oder den Technik-Profis, den "Zwerge" zu. Für den Bau der Objekte für die Kettenreaktion fanden sich dann jeweils Mitglieder aller Gruppen zu dritt oder viert zusammen. So konnten sich die Teilnehmer neue Bastelideen nicht nur von den Teamern, sondern vor allem auch voneinander abschauen.

Eine Murmelbahn mit Looping - Hier ist Teamwork gefragt

Viele der Objekte bestanden aus mehreren kleineren Komponenten, sodass jeder nach seinem eigenen Tempo arbeiten und ein Stück zum Gruppenprojekt beitragen konnte. Falls doch etwas mal nicht auf Anhieb klappte, stand immer einer der Teamer bereit, um mit Tipps oder einem Paar zusätzlicher Hände auszuhelfen. Und so ganz nebenbei lernten die Teilnehmer dabei alle noch etwas über die Gesetze der Mechanik und Elektrik. 

Zwei Teamer helfen beim Verkabeln der Komponenten

Während dem Bau der einzelnen Objekte sprachen sich die Teilnehmer aber auch immer wieder mit den anderen Gruppen ab - den schließlich sollten die einzelnen Projekte ja am Ende aufeinander reagieren. In der letzten Phase kamen die Gruppen dann zusammen, um alle Einzelkomponenten gemeinsam zu einer großen Kettenreaktion zu verbinden.

Damit am Schluss alles funktioniert, mussten die Komponenten in der passenden Reihenfolge miteinander verbunden werden 

Neben der Kettenreaktion entstanden aus den übrig gebliebenen Teilen aber auch noch kleinere Einzelprojekt - Autos und Flugzeuge waren besonders begehrt.

Stolz werden die fertigen Ergebnisse präsentiert 

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Neben Fischertechnik stand in der Woche aber auch das Erleben von Gemeinschaft im Vordergrund. In vielen verschiedenen Spielen, Gruppenaktionen und auch Gesprächsrunden lernten alle Beteiligten etwas über Respekt und Rücksicht und wuchsen auch als Gruppe immer mehr zusammen.

In den Einheiten von Andreas Sedlag lernten die Teilnehmer spielerisch etwas über Verantwortung und Teamswork

Neben einem Spieleabend, Geländeralleys und einer Nachtwanderung durfte auch das abendliche Lagerfeuer mit Singen und Geschichten vorlesen nicht fehlen. 

Vor dem Schlafengehen trafen sich alle noch einmal am Lagerfeuer zum Entspannen und Erzählen

Am Donnerstag hatten einige der Teilnehmer außerdem die Gelegenheit, in einem Lötworkshop ein "Der heiße Draht"-Spiel für zu Hause selbst zu bauen.

Gemeinsam mit einem Teamer konnten die Teilnehmer die Bauteile selbst zusammenlöten 

An einem Abend hatten die Teilnehmer auch noch eine besondere Überraschung für ihre Teamer: Sie bereiteten einen Konzertabend mit Klavierspiel und einem selbstgeschriebenen Rap vor.

Bei Kerzenlicht und Snacks genossen alle die schöne Musik 

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Als ein zusätzliches Highlight ging es am Mittwoch nach Wolfsburg in die Phaeno, um dort viele verschiedene Experimente zu Naturwissenschaft und Technik erleben und selbst ausprobieren zu können. So konnten die Teilnehmer z.B. vom "Schiefe Zimmer" ihren Gleichgewichtssinn durcheinander bringen lassen, herausfinden wie man sich selbst leicht in die Höhe ziehen kann oder den Feuertornado besuchen.

Welches Objekt rollt am besten? - Im Phaeno entdeckten auch die Teamer noch mal "das Kind in sich"  
Wenn man die richtigen Knöpfe drückt, wirkt der Roboter fast menschlich


Diese Maschine überlistet das Auge - aber nicht die Kamera


Licht auseinander zu nehmen ist gar nicht so einfach

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Nach einer erlebnisreichen Woche war es dann am Freitagmittag soweit: Nach dem Packen fanden sich die Teilnehmer wieder zusammen um die letzten Vorbereitungen für die Abschlusspräsentation zu treffen. Nach und nach trafen die Eltern, Verwandte, Interessierte und sogar die Presse ein, um sich anzusehen, was in der Woche alles passiert war. Begleitet von Klaviermusik und einer Diashow mit Photos erzählten die Teilnehmer von den verschiedenen Aktionen und ihren Erlebnissen.Das Publikum konnte dabei nicht nur zuhören und zusehen, sondern auch aktiv mitmachen. Unter Anleitung der Teilnehmer durften einige von ihnen einen besonderen "Kran" ausprobieren und erleben, wie viel Teamwork und Absprachen dazu gehören, gemeinsam einen Turm zu bauen.
Neben der Präsentation hatten die Teilnehmer auch eine kleine Ausstellung vorbereitet, in der sie stolz ihre Fischertechnik-Bauten zeigen konnten.
Hier fanden neben der "Incredible Machine" auch die vielen kleinen Einzelprojekte und Ergebnisse aus dem Lötworkshop einen Platz. Schließlich wurde dem dicht um die Tische gedrängten Publikum die Kettenreaktion vorgeführt - diese endete dann zusammen mit der Freizeit auch mit einem "Knall" - der Luftballon war am Ende durch das Zusammenspiel der vielen verschiedenen Komponenten - Autos, Roboter, Windmühlen und weiteren - erfolgreich geplatzt.

Mit der Freizeit ist es ein bisschen so, wie mit der Kettenreaktion: Es ist erstaunlich, was man erreichen kann, wenn viele verschiedene Komponenten - in dem Fall Personen - zusammentreffen und zusammenarbeiten. Nicht nur die Teilnehmer haben in dieser Woche neue Freundschaften geknüpft und viel über Technik, Naturwisschenschaft, aber auch sich selbst und andere gelernt, sondern auch die Teamer und Jungforscher konnten neue Erfahrungen machen. In ihrer Rollen als Organisator, Bastelpartner und oft auch Mitstreiter-/spieler in den diversen Aktionen konnten sie die Jugendlichen in vielen herausfordernden, aber auch glücklichen Momenten begleiten und dabei auch viel für sich selbst und das AG-Team mitnehmen.

Und am Ende waren sich alle einig: Wir sind zwar müde, aber das nächste Mal gern wieder dabei!

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