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Transport der Teleskopspiegel von Schneverdingen nach Hermannsburg

von Thomas Biedermann
Dank der freundlichen Unterstützung von Kabel Deutschland und dem Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn, der Firma Lindhorst und anderen war es im Mai so weit: vier Teleskopspiegel warteten in Schneverdingen darauf, abgebaut und nach Hermannsburg transportiert zu werden - für einen der Spiegel ging es sogar noch weiter bis nach Bonn.

 

Zuvor waren jedoch noch einige Vorarbeiten zu leisten. Damit die incl. Montierung bis zu einer Tonne schweren Reflektoren bis zu ihrem Einsatz sicher gelagert werden können, musste hinter der Turnhalle für die beiden größten Spiegel ein Balkenlager aufgesetzt werden. Dank einer großzügigen Spende von Henrikes Vater standen uns dafür kräftige Balken zur Verfügung. Zurechtsägen der Balken für den Transport nach Hermannsburg.

Die Balken sollten exakt waagerecht liegen, damit die Spiegel nicht umkippen können.
Geschafft! Das erste Balkenlager ist fertig.
Als wir um 9 Uhr in Schneverdingen ankamen, hatte die Abbaufirma bereits mit der Demontage begonnen. Trotzdem waren alle helfenden Hände sehr willkommen, um die am Kran hängenden Reflektoren zu stablisieren, damit sie ohne Beschädigung vom Traggestell abgenommen und auf dem Boden abgesetzt werden konnten. Anschließend wurden sie nacheinander auf den bereit gestellten Tieflader umgesetzt und dort für den Transport fest verzurrt. Stabilisieren der am Kran hängenden Spiegel - hier einer der beiden 4 m Reflektoren.
Absetzen der Spiegel auf dem Tieflader - damit die zulässige Gesamthöhe von 4 m nicht überschritten wurde, mussten die Spiegel auf dem nur 70 cm hohen Tiefbordlader schräg gestellt werden. Die beiden großen Spiegel und ihre Untergestelle sind verladen - das Schwierigste ist geschafft!

 

Am frühen Nachmittag war es dann so weit: alle vier Spiegel und ihre Traggestelle waren auf dem Tieflader untergebracht und fest verzurrt. Der LKW konnte sich auf den Weg nach Hermannsburg machen, und auch wir brachen auf, um dort alles für das Entladen vorzubereiten. An der Schule erwartete uns bereits ein Kranwagen der Firma Lindhorst, der uns für das Entladen bereit gestellt  worden war. Dort war es allerdings wegen der Bäume erheblich enger, sodass wir manchen Schweißtropfen vergossen haben, bevor die beiden Spiegel - einer mit 4 m und ein zweiter mit 2,8 m Duchrmesser - endlich an ihrem Platz standen. Der Tieflader ist fertig beladen, die Ladung ordnungsgemäß gesichert. Die Spiegel können sich auf ihre Reise machen.
Es war teilweise Millimeterarbeit, die Spiegel zwischen den Bäumen durchzujonglieren und präzise und ohne zu verkanten auf die Tragrohre aufzusetzen. Erstaunlich, wie gelenkig der Tieflader war - und den Jungforschern hat es sichtbar Spaß gemacht, sich mit rangieren zu lassen.
Der Tieflader machte sich mit dem verbleibenden 4-m-Spiegel noch auf den weiten Weg nach Bonn, wo im Laufe der nächsten 2 Jahre ein identisches System aufgebaut werden soll. Damit unsere Spiegel auch bei Wind und Wetter - vor allem aber bei Sturm - standsicher auf ihren Traggerüsten bleiben würden, wurden sie noch stramm verzurrt. In den nächsten Monaten wird die neu eingerichtete Radioastronomie-AG daran gehen, eine elektro-mechanische Nachführung für den großen Spiegel zu konstruieren und die HF-Technik zu bauen, damit wir irgendann auch Signale aus dem Weltall empfangen können!

(Fotos: Biedermann)

Eine letzte Kontrolle, ob alles fest ist - am späten Nachmittag war es dann endlich geschafft!
An dieser Stelle sei allen gedankt, die uns bei diesem Projekt unterstützt haben und uns auch ihre weitere Unterstützung zugesagt haben!
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