Nach 18 Stunden Flug waren wir endlich in dem Land ohne Bürgersteige und ohne Volljährigkeit für
Simon und mich, dafür mit gechlortem Wasser, ausschließlich Einweg-Plastik Geschirr und
"Free High Speed Internet For Free" für jeden Hotelgast.
Albuquerque liegt im Südwesten der USA an der legendären Route 66 und zusätzlich direkt am Rio Grande,
bei dem jedoch als einzige die Mexikanischen Einwanderer sich "Grande" gefühlt haben, als sie diesem winzigen
Flüsschen seinen einprägsamen Namen gaben. Zumal eigentlich die "Eroberung" des Landes durch die Mexikaner
nicht nur einmal in einem Rauswurf durch die Indianischen Ureinwohner endete - was dazu führte, dass
die Indianer weitgehend ihre Kultur bewahren konnten.
Zur amerikanischen Kultur gehören selbstverständlich auch offizielle Feierstunden in ohrenbetäubender
Lautstärke oder Animateure und Tanzlehrer bei jeder Veranstaltung. Das ist nicht nur für eine Woche sehr lustig,
sondern man lernt schnell die meisten der 1511 Teilnehmer kennen.
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Witzig, wenn plötzlich jeder
"die Deutschen" unbedingt mal treffen will, um zu erfahren, dass Novo Hamburgo in Brasilien eigentlich
an der Elbmündung liegt und das man "Hamburgerberg" ganz anders ausspricht.
Und als Deutscher erfährt man so nebenbei, dass
Deutschland berühmt ist für seine Schlösser und Burgen,israelische Jugendliche bis ins Detail unsere
politischen Ansichten teilen und es nicht mehr hören können, wenn der Holocaust als Ausrede
für alles dient.
Ich habe mehr als 20 Varianten gelernt, meinen Namen auf Arabisch zu schreiben,
mir die "Hatta" - ein jordanisches rot-weiß gemustertes Tuch - richtig umzulegen und
Brasilianisch zu feiern. Und schließlich bin ich zurück mit dem Gefühl, dass
jede einzelne Erfahrung die anstrengende Reise schon wert gewesen wäre.
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